Freitag, 28. März 2014

PeterLicht und die Spießigkeit (2)


Ich war, das ist schon ein paar Jahre her, auf einem Live-Konzert von PeterLicht in Hannover. Ein wunderbarer Abend in einem Raum der Universität, in dem vorher ein wirtschaftswissenschaftliches Seminar stattgefunden hatte. Eine bessere Atmosphäre war also kaum vorstellbar. Herr PeterLicht dozierte dann eher kapitalismuskritisch. Die Schaubilder, die von vorangegangenen Kursen noch auf der Tafel zu sehen waren, schienen in eine andere Richtung zu gehen. Vom „Ende des Kapitalismus“ hatte dieser vorangegangene Dozent möglicherweise noch nie etwas gehört. Wie das so ist an den Fakultäten: der eine sagt so, der andere so.

Handzettel wurden während des Konzerts zwischen zwei Liedern verteilt, um mitzusingen. Ein Lied von dem Album „14 Lieder“. Der Titel: „Wir sind jung und machen uns Sorgen über unsere Chancen auf dem Arbeitsmarkt“. Das klingt sperrig. Der Text besteht aus mühsam in Verse gehauener Prosa. Bis der Refrain, tja, anhebt, möchte ich mal sagen, und dieser sollte mitgesungen werden: „Wir machen uns eben Sorgen über unsere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“

Wie singt man das mit? Also mit welcher Haltung. Da konnte ich die Doppelbödigkeit unmittelbar spüren. Ja, vielleicht macht man sich Sorgen. Kann sein. Ist das dann die Hymne der Besorgten? Beginnen die verdi-Sitzungen mit diesem gemeinsamen Liedchen?

In der ersten Strophe heißt es:

„momentan da geht's ja noch,
weil unsere Ansprüche noch niedrig sind,
aber später wollen wir uns
ja auch mal was gönnen können“

Wer spricht hier? Ein ‚wir‘ offenbar, ein ‚wir‘, das im Konzert gemeinsam den Refrain singt. Aber wer ist das? Vielleicht war ich das damals, als ich vielleicht tatsächlich besorgt war über mögliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Und ja, gönnen will ich mir auch was.

Das entlarvt. Es trifft einen Nerv, aber indem er so einfach angesprochen wird, indem man so simpel getroffen wird, geht man auf Distanz. Das Lied tut so, als würde es die Sorgen der Hörer kennen und genauso wiedergeben, wie sie diese selbst äußern würden. Nicht künstlerisch geformt, sondern quasi zitiert. Diese Einfachheit ist das Vertrackte.

Und in der zweiten Strophe:

„denn es ist wichtig, sich auch mal
was leisten zu können,
damit der Alltag, der grau ist, dadurch
ein bisschen abwechslungsreicher gestaltet werden kann,
damit wir auch mal die Seele baumeln
lassen können, wenn das gefährdet ist,
dann finden wir das nicht gut und sind enttäuscht“

Das ist larmoyant, das sind nur Spießer-Sorgen. Da weht kein revolutionärer Wind durch diese Zeilen. Aber trotzdem: Es ist auch nicht nur Entlarven: Da hört mal, so billige Sorgen habt ihr, so klingt ihr, Beckmann würde seine Hand auf Eure legen, so klingt das. Nein, man kann das auch ernst mitsingen. Es ist ernst, und es ist selbstironisch.

Diese Selbstironie sangen wir also mit, als der Dozent uns aufforderte. Die Wirtschaftswissenschaften, das weiß man seit ein paar Jahren, haben ja einen ausgeprägten Hang zur Komik, Ironie und spaßhaften Lüge.

Das Konzert war, wie gesagt, sehr schön! PeterLicht, der gerade eine Finanzierung für ein Livealbum sucht, braucht übrigens noch Unterstützer: http://www.startnext.de/peterlicht-live-album

Freitag, 21. März 2014

PeterLicht und die Spießigkeit (1)


Allzu viele Kommentare habe ich ja nicht auf diesem Blog – was in Ordnung ist, dieser Blog soll keine mangelnde Aufmerksamkeit kompensieren. Ich leide nicht. Oder, wenn hinter einem Text unbedingt ein Leiden verborgen sein soll, wie die Wissenschaft mal behauptet hatte, dann wäre das woanders zu suchen. Noch immer schmerzt der Provinzklinker.

Die ganz wenigen Kommentare beschäftigen mich dafür nachhaltig. (Ach, ich lese sie täglich.)  Und hin und wieder dachte ich über diese Frage nach, wo Kunst in die „Spießerfalle“ tappe oder warum sie es eben nicht tut. Eine kleine Reihe über PeterLicht könnte helfen. Ja genau, der hatte mal dieses Lied für den Anrufbeantworter geschrieben, das mit dem Sonnendeck. Wer denkt, Anrufbeantworter?, verstehe ich nicht, sehe auf Wikipedia nach oder im Museum für Technikgeschichte.

„Sonnendeck“ und „Das Ende vom Kapitalismus“ sind hängengeblieben. Wie so oft, sagt der Kenner dazu: Ja, die sind ganz gut, aber da sind eigentlich sooo viele bessere Sachen! Genau, der Kenner kennt sich eben aus. Und ich auch.

2001 erschien das erste Album von PeterLicht, „14 Lieder“, mit dem „Sonnendeck“ und mit einigen Liedern, die sich auf eigentümliche Weise gesellschaftlichen Themen zuwenden. Zum Beispiel das Lied „Ihr lieben 68er“. Schon der Titel verrät ein typisches Merkmal von einigen PeterLicht-Songs: Eine Person oder, wie hier, eine Gruppe von Personen wird direkt angesprochen. PeterLicht sagt „Du“ oder „Ihr“ und rückt dem Zuhörer damit auf den Leib oder macht ihn sich zum Komplizen, wie hier, wenn eben zu den 68ern gesprochen wird, das Lied aber eigentlich nicht für sie geschrieben wurde, PeterLichts Musik eher nicht vorranging von dieser Generation gehört wird. Die ersten Verse lauten:

„Ihr lieben 68er,
Ihr lieben 68er,
Ihr lieben 68er,
Danke für Alles – Ihr dürft gehn!“

Das ist langsam vorgetragen. Das „Ihr dürft gehn!“ hinkt etwas hinterher. Der Witz sitzt. Dabei, und das gilt für fast alle PeterLicht-Lieder, ist das ganze viel zu durchsichtig, viel zu einfach gebaut auf den ersten Blick. Die 68er sollen gehen – das ist überdeutlich. So simpel soll Kunst doch bitte nicht sein, so schlicht, so banal. Wo ist die Unverfügbarkeit, wo Adorno, wo die Subversion? Ach ja, stimmt, die sollten ja gerade gehen.

Die zweite ‚Strophe‘:

„Ihr könnt euch auch eure Poesie-Alben zeigen
Aus den tollen Tagen
Oder eure alten Hosen.
Ihr könnt machen was ihr wollt.
Ihr habt euch ja befreit.
Ja, ihr habt euch befreit.

Aber bitte ruft uns,
Aber bitte ruft uns,
Aber bitte ruft uns nicht an!“

Die 68er werden lächerlich im Licht der Nostalgie. Wieder kommt das allzu einfach daher. Sie sollen machen, was sie wollen, denn sie haben sich ja befreit. Ein Kalauer. Und auch wieder dieses Hinauszögern des „nicht“. Aber bitte ruft uns – nicht an. Als könnte dieser Witz, einmal gehört, hier nochmal zünden. Darum kümmert sich das Liedlein nicht. Es beschwert sich weiter bis endlich auch Cohn-Bendit gegangen ist.

Diese Einfachheit ist das Vertrackte. Das hat einen doppelten Boden, jederzeit könnte der lächerlich werden, der sich mit diesem Lied gemein macht. Die Frage, ob das ernst gemeint sei, ist schwierig zu beantworten. Ja, bestimmt, ganz ernst, und es ist trotzdem ganz ironisch.

__

Wer nach PeterLicht im Internet sucht, wird finden, dass er gerade eine Crowd-Finanzierung sucht; darauf weise ich hiermit gerne hin.

Freitag, 14. März 2014

Nachmietersuche. Eine Beispielgeschichte


Henning stand in seinem Wohnzimmer und wartete. Er hätte sich setzen können, das dunkle Sofa, ein Dreisitzer, war noch da, der Umzug sollte in vier Wochen sein. Aber Henning wartete stehend, das war sein Protest gegen diese gesamte dämliche Aktion. Jetzt muss ich hier warten und stehe mir die Füße platt, dachte er. Aber da läutete es schon, viel zu pünktlich, er hätte also gar nicht warten brauchen. Auch das ärgerte ihn. Nun hatte ich nicht einmal Zeit mich kurz hinzusetzen, dachte er und ging zum Türöffner.

Luisa stellte sich vor, sie hatten ja telefoniert. Er koordinierte die Nachmietersuche, die Vermieter hielten sich heraus, sie wollten weder warten, noch pünktlich da sein. Sie wollten Luisa nicht durch die Wohnung führen und auch keine anderen möglichen Nachmieterinnen und Nachmieter. Luisa hatte sich vorgestellt, und Henning führte sie nun durch die kleine Dachgeschosswohnung, so sparte er am Ende einen Monat doppelte Miete, den er sich kaum leisten konnte. Sofort war er freundlich: „Schau dich in Ruhe um. Allzu groß ist es ja nicht. Deshalb ziehe ich auch aus, mit meiner Freundin in was Größeres.“
Luisa: „Für mich ist es groß. Die erste eigene Küche – die bleibt drin, oder? Ein eigenes Bad. Für die erste Studentenwohnung fast zu groß. Und das Haus ist echt schön, ich mag ja Altbau.“
Henning: „Klar, alt ist schön, wenn es nicht so alt aussieht.“
Henning zeigte das Wohnzimmer, das Bad, sprach über Nebenkosten und dass er die Hausordnung nur selten eingehalten habe.
Luisa: „Das Parkett ist toll!“
Henning: „Laminat.“
Luisa: „Toll“
Henning: „Ja.“

Sie verabschiedeten sich. Luisa wollte die Wohnung gerne haben, sie war die vierte Interessentin. Es war nicht schwierig jemanden zu finden, renovierter Altbau, die Nähe zur Uni, der Preis war in Ordnung. Henning sagte: „Alles klar, wenn du die Wohnung haben willst, schreib mir nochmal deine Telefonnummer auf. Die Vermieter melden sich dann bei dir. Die wollen dich vorher gerne kennenlernen und entscheiden dann, die wohnen ja unten im Haus.“
Luisa: „Gab es da eigentlich mal Probleme. Vermieter im Haus, da muss man ordentlich sein, oder?“
Henning: „Nein, keine Ordnungsprobleme. Die sind eher, na ja, ziemlich cool, Medienleute. Wohnen und wohnen lassen.“
Sie verabschiedeten sich noch einmal. Luisa fuhr mit dem Fahrrad davon. Henning ging nach unten zu Cornelia und Stefan, die Vermieter, die das gesamte Erdgeschoss der Gründerzeitvilla bewohnten. Bericht erstatten.

Henning: „Jetzt war Luisa eben da. Die hat auch Interesse an der Wohnung.“
Stefan: „Und wie war die?“
Henning: „Was meinst du bitte? Ich habe ihr das Schlafzimmer nur kurz gezeigt.“
Stefan: „Aber du hast doch einen Eindruck von ihr.“
Henning: „Das war heute Wohnungsbesichtigung, nicht Nachmieterinnenbesichtigung. Nett war die.“
Cornelia: „Wir wollen das nur wissen. Denn die letzten, die du angeschleppt hast, die gingen gar nicht.“
Stefan: „Gar nicht.“
Cornelia: „Dieser Ramon, oder wie der hieß, kam hier im Sakko mit dem BMW vom Papa. Das geht gar nicht.“
Stefan: „Nein, gar nicht.“
Cornelia: „Und diese Marie, die hatte gleich den ganzen Vater mitgebracht. Der wollte die Details besprechen. Ich wollte dem schon sagen, er soll kurz im Auto warten. Das hat ja keinen Zweck.“
Stefan: „Überhaupt keinen.“
Cornelia: „Und trotzdem lädt man die ja auf einen Kaffee ein, das war total verschenkt. Und von dieser Lina brauchen wir gar nicht reden. Alleinerziehende Mütter, super, muss ja nicht immer Familie sein. Aber da oben? Mit zwei kleinen Kindern. Geht gar nicht. Wie denkt die sich das? Sagte noch, dass könne sie ja entscheiden, ob das geht. Das muss man sich dann anhören. War diese Luisa in Ordnung?"
Henning sah auf die alten Holzdielen, die hier im Erdgeschoss lagen: „Ja, ich denke schon. Sie hat gedacht, der Fußboden oben sei Parkett.“
Cornelia: „Parkett? In einer Studentenwohnung verlegen wir doch kein Parkett. Noch so eine. Was denken die denn? Nein, die Wohnung möchte ich nicht, meine Studentenwohnung muss einen Kirschparkettboden haben, oder was?!“
Stefan: „Oder Eiche."
Henning: „Sie will die Wohnung ja.“
Cornelia: „Aber sie mäkelt gleich am Boden herum. Laminat ist nicht edel genug.“
Henning: „Doch, ist edel genug, ganz edel.“
Stefan: „Dann soll sie selbst Parkett verlegen da oben.“
Cornelia: „So ein Blödsinn. Weißt du, Henning, wir machen uns da die Mühe, nur damit du früher aus der Wohnung kommst. Wir haben mit den letzten beiden Kandidaten einen ganzen Samstag verplempert. Zwei Stunden war dieser Ramon da. Ich kann mir auch etwas Schöneres vorstellen an meinem Wochenende.“
Henning: „Natürlich, aber, naja, das ist doch nicht mein Problem.“
Cornelia: „Genau, es ist unser Problem, weil du den Monat Miete sparen willst – ist ja auch in Ordnung, hatten wir immer gesagt, stehen wir zu –, aber jetzt kommt wieder so eine Luisa und beschwert sich über das Laminat. Das machen wir echt nur dir zuliebe.“
Henning: „Ja, großartig. Wollt ihr denn Luisas Nummer haben. Oder soll ich sie anrufen, wer Laminat mit Parkett verwechselt, ist leider raus.“
Stefan: „War das ein Witz?“
Henning: „Nein, ein Quiz, das Fußbodenbelagquiz.“

Henning wollte zur Tür gehen, er steckte den Zettel mit der Nummer in die Hosentasche. Cornelia fasste ihn an der Schuler und sagte: „Wir wollen doch nur einen ganz normalen Studenten. Der hier hinpasst.“
Stefan: „Und nicht so was Schnöseliges. Jemand, der eben ein bisschen locker drauf ist.“
Henning: „Wie ihr!“
Stefan: „Das kann doch nicht so schwer sein.“
Henning: „Ganz locker.“

Freitag, 7. März 2014

Ordnung schaffen


Nun hat es die Ordnung an sich, dass sie vergeht, und man sie immer wieder schaffen muss. Einmal geschaffen, und irgendwann wächst es doch wieder in Garten und Kühlschrank zum Beispiel. Das Thema werde ich also nicht los, und niemand wird es los.

Mit dem Spießbürger ist es dabei zunächst ganz einfach: Er möchte seine Ordnung dorthin ausdehnen, wo sie überhaupt keine Rolle spielt, wo die Unordnung ihn nichts angeht. Der Spießbürger ist deshalb in Ordnungsfragen meistens Nachbar. Das hatte zum Beispiel auch Sido verstanden.

Moment mal, ich sitze mit Laptop auf der Terrasse, mein Nachbar ruft gerade herüber: „Ach, Wiebe, die Büsche, was haben Sie da gemacht? Die müssten Sie längst zurückschneiden. Wie sieht das aus? Und Ihre Gehwegplatten, haben Sie das gar nicht gesehen? Das war der Winter, aber nicht nur dieser. Aber jetzt geht das wirklich nicht mehr, wenn Sie mich fragen. Sie müssen die anheben, das hab ich auch gemacht, einmal anheben, ganz neu verlegen. Die Platten sind ja noch gut, aber total verrutscht, ganz schief. Sie können auch meinen Hochdruckreiniger mal ausleihen, dann werden die wieder ganz sauber, so wie meine. Schauen Sie? Ganz sauber. Also, wenn Sie meine Meinung hören möchten, es verwahrlost bei Ihnen, da kann man zugucken.“
Ich sage: „Ach Nachbar, wenn Sie mich fragen, dann sind das meine Platten, meine verwahrloste Plattensammlung. Und, entschuldigen Sie, die geht Sie verdammt nochmal nichts an. Sie werden niemals einen Fuß auf meine Gehwegplatten setzen, ganz sicher nicht, und es dürfte Ihnen also egal sein, ob man da stolpern kann, ob es schief, gerade, Waschbeton oder Marmor ist. Und wenn Sie mir ihren Hochdruckreiniger ausleihen, stecke ich Ihnen den, ja, genau, dorthin, und blase den ganzen Darmtrakt sauber.“

Etwas überreagiert vielleicht, aber das ist erfunden, natürlich. Den Nachbar gibt es nicht. Und mich gibt es auch nicht. Jedenfalls so nicht.

Aber im Beispiel ist es ganz einfach. Der Nachbar wird da spießig, weil er nur seine Ordnung kennt. Und nur diese seine Ordnung ihn interessiert. Soweit so gut. Kompliziert wird es dort, wo Menschen sich nicht so leicht aus dem Weg gehen können, Zaun und Hecke nicht helfen. Da tobt gerade ein Diskussiönchen durch Berlin. Hundekot auf den Straßen, zu viel Lärm, und falsch oder sogar schief parkende Autos; schlimmer sind die Glasscherben von Bierflaschen, sogar auf Kinderspielplätzen, Spritzbesteck von Junkies, immer auf Kinderspielplätzen, Handgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg im Rinnstein etc. etc. Man kennt das aus den verruchten Städten.

Die taz hat nun ein Pro und Contra dazu online gestellt. Da wird der Spießer wieder zum Kampfbegriff. Wer Ordnung will, ist spießig. Was die Freunde der sauberen Stadt höflich zurückweisen. Nun, im Grunde ist gegen ein bisschen Ordnung auf der Straße nicht viel zu sagen. Selbst hier in der Provinz (was weiß ich von großstädtischen Stadtmüllbergen, vor denen enddreißiger Mamis mit ihren Kinderwagen verzweifeln, weil sie nicht hinüberkommen?), selbst hier in der Provinz nervt mich der Hundekot auf dem Bürgersteig. Oder Parks, in die am Sonntag Morgen offenbar fälschlich die Altglascontainer hinein entleert wurden.

Aber dafür die Polizei einsetzen? Oder sogar Gesetze verschärfen: Kein Alkohol auf öffentlichen Plätzen?

Und ein anderes Argument von Sebastian Heiser in der taz ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen, und es gilt, glaube ich, gerade für Berlin: Wer um Himmels Willen hat die armen Spießer denn in diese miesen Gegenden verladen? Wo die so leiden müssen? Und, nun ja, gerade in Berlin gilt, soweit ich weiß, nicht das: ich hatte keine Wahl! Wer nach Berlin zog, tat das doch meistens, weil es Berlin war. Gab es andere Gründe? Die viele Arbeit, die noch mehr als Hundekot, auf der Straße liegt? Die Liebe vielleicht, die erhoffte. Aber vor allem: Berlin. Und so geht dann Gentrifizierung. „Leipzig ist das bessere Berlin“ sagt Google, und Google sollte man nicht widersprechen.